Positive Psychologie wird oft mit positivem Denken verwechselt. Hier finden Sie die Unterschiede.

In einer Welt, die oft von negativen Nachrichten und Stress geprägt ist, sehnen sich viele Menschen nach Optimismus und Hoffnung. Während das Konzept des "positiven Denkens" weithin bekannt ist, gibt es eine faszinierende Wissenschaft, die weit über ein einfaches Mantra hinausgeht und tiefe Einblicke in das menschliche Wohlbefinden bietet: Die Positive Psychologie. Doch was ist der Unterschied?

Was ist Positive Psychologie?

Die Positive Psychologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich auf die Identifizierung von Stärken und Ressourcen konzentriert, die das menschliche Wohlbefinden fördern. Anstatt sich ausschliesslich auf die Behandlung psychischer Probleme zu konzentrieren, untersucht die Positive Psychologie, was Menschen glücklich, erfüllt und widerstandsfähig macht. Sie erforscht positive Emotionen, Charakterstärken, Beziehungen, Erfüllung und persönliches Wachstum.

Positive Psychologie vs. Positives Denken

1. Wissenschaftliche Basis vs. simplistische Philosophie

Die Positive Psychologie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsmethoden. Sie untersucht empirisch, welche Interventionen und Ansätze das Wohlbefinden tatsächlich fördern können.

Im Gegensatz dazu ist Positives Denken oft eine philosophische Einstellung oder Lebensanschauung, die weniger auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Sie zielt eher darauf ab, negative Gedanken durch positive zu ersetzen, ohne dass dazu tiefer gehender Untersuchungen oder Interventionen nötig sind.

2. Tiefe vs. Oberflächlichkeit

Die Positive Psychologie betrachtet das Streben nach Glück und Erfüllung als einen multidimensionalen Prozess, der verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens umfasst. Sie ermutigt zur Erforschung von Emotionen, Beziehungen, Sinn und persönlichem Wachstum.

Positives Denken kann jedoch oberflächlich sein und sich nur darauf konzentrieren, negative Gedanken oder Situationen zu unterdrücken, anstatt sie tiefer zu verstehen und konstruktiv damit umzugehen.

Illustration: aufblühen

3. Realismus vs. Optimismus

Positive Psychologie schließt Realismus nicht aus. Sie erkennt an, dass das Leben Herausforderungen und Rückschläge mit sich bringt, und fördert die Entwicklung von Bewältigungsstrategien und Resilienz, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.

Positives Denken neigt dazu, optimistisch zu sein, manchmal auf Kosten einer realistischen Einschätzung von Situationen. Dies kann dazu führen, dass Menschen Schwierigkeiten haben, mit Enttäuschungen oder Misserfolgen umzugehen.

Also?

Obwohl positives Denken ein wichtiger Bestandteil eines positiven Lebensstils sein kann, ist es wichtig zu verstehen, dass Positive Psychologie viel mehr ist als oberflächliches positives Denken. Die Positive Psychologie bietet einen fundierten, wissenschaftlichen Ansatz zur Förderung von Wohlbefinden und Erfüllung, indem sie sich auf Stärken, Beziehungen und persönliches Wachstum konzentriert.

Wenn wir diese feinen Unterschiede verstehen, können wir effektivere Wege finden, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen.

Positive Psychologie in der Führungsarbeit

Positive Leadership mit PERMA Lead® basiert auf der Positiven Psychologie und zielt darauf ab, ein Umfeld zu schaffen, das das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter fördert.

Führungskräfte, die diese Prinzipien verstehen und im Alltag als Führungsverhalten umsetzen, können nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter steigern, sondern auch deren Verbindlichkeit, Loyalität und Widerstandsfähigkeit positiv beeinflussen.

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